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    Heinrich Hannover

     

    Weihnachtsmärchen 

     

    Wir kennen eine Weihnachtsmär

    An die noch viele Menschen glauben

    Die Sache ist schon lange her

    In einem Land der süßen Trauben

     

    Es gab vom Kaiser ein Gebot

    Das brachte vielen große Not

    Der Kaiser wollte Menschen zählen

    Natürlich durfte keiner fehlen

     

    Drum mussten sie im Lande wandern

    Von ihrer Stadt zu einer andern

    Auch Josef und Maria waren

    Gezogen mit den Menschenscharen

     

    Da kamen sie in eine Stadt

    Wo man für sie kein Obdach hat

    Sie klopften zwar an manche Tür

    Und fanden doch kein Nachtquartier

     

    So haben sie denn nachgedacht

    Wo bleiben wir nur heute nacht

    Geschlossne Türen überall

    Sie landeten in einem Stall

     

    Maria dort ein Kind gebar

    Weil sie schon lange schwanger war

    Das Kindlein fiel ins weiche Stroh

    Aus dem der warme Ochse floh

     

    Maria macht das Bett bereit

    In einer Krippe auf dem Stroh

    Der Ochse brummt, der Esel schreit

    Das Kindlein aber das ist froh

     

    Es trinkt an seiner Mutter Brust

    Es lacht und quiekt vor lauter Lust

    Maria sagt mit letzter Kraft

    Das haben wir erst mal geschafft

     

    Auch damals gab es schon wie heute

    Verlassene und arme Leute

    Die unterm Sternenhimmel liegen

    Und nie ein Bett zum Schlafen kriegen

     

    Auch in der Nacht von der wir reden

    Gibt es kein Nachtquartier für jeden

    Die Hirten auf dem Felde schlafen

    Und wärmen sich an ihren Schafen

     

    Doch plötzlich wird am Himmel Licht

    Sie wachen auf und wundern sich

    Da fliegen Engel mit Posaunen

    Verständlich dass die Hirten staunen

     

    Dann hören sie die Engel singen

    Dass sie der Welt den Frieden bringen

    Da freuen sich die Hirten sehr

    Und hören von der frommen Mär

     

    Uns sei ein Heiland jetzt geboren

    Von einer Jungfrau auserkoren

    Ein Heiland, der uns bald befreit

    Von aller Not und Traurigkeit

     

    Dann kamen aus dem Morgenland

    Drei Könige schnell angerannt

    Die hatten einen Stern gesehen

    Der leuchtete besonders schön

     

    Der stand hoch oben überm Stall

    Man sah ihn wohl von überall

    So hatten sie in ein paar Stunden

    Den Weg zu diesem Stall gefunden

    Und brachten Gold und Edelstein

    In diesen armen Stall herein

    So lautet diese Mär noch heute

    Ja, glaubt sie nur, ihr guten Leute

    Ihr kennt sie ja aus Kindertagen

    Da stellte man noch keine Fragen

    Seid mit der schönen Mär zufrieden

    Und wartet auf den Weltenfrieden

     

    Was Engel mit Posaunen künden

    Das muss ja auch Erfüllung finden

    Es sei denn, dass die schöne Mär

    Von Lukas frei erfunden wär

     

    (gekürzt in Ossietzky, Heft 24/2017)